Nierensteine sind kristallisierte Bestandteile des Urins, die sich in den Nieren, im Nierenbecken und in den ableitenden Harnwegen bilden können. Erst wenn sie in den Harnleiter wandern, können sie starke Schmerzen verursachen (Nierenkolik). Etwa doppelt so viele Männer wie Frauen entwickeln Nierensteine.

Verbreitung

Nierensteine sind weit verbreitet. Nierensteine gelten als Wohlstandskrankheit: Eiweissreiche Ernährung, Überernährung, Fettleibigkeit und Bewegungsmangel fördern deren Bildung, aber auch eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme. Es gibt verschiedene Arten von Nierensteinen, die häufigsten sind Kalziumoxalat- und Harnsäuresteine. Sie treten in unterschiedlichen Grössen und Formen auf.

Symptome

Nierensteine machen sich meist erst bemerkbar, wenn sie zu wandern beginnen. Die schmerzhafteste Manifestation von Nierensteinen ist die Kolik. Sie tritt auf, wenn ein Nierenstein in den Harnleiter gelangt.
Manchmal werden Nierensteine zufällig bei Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen entdeckt, die aus einem anderen Grund durchgeführt werden.

Diagnose

Bildgebende Untersuchungen

Die am häufigsten angeforderten bildgebenden Untersuchungen sind Nieren-Ultraschall, Abdominalröntgen und Uroscanner, um Lage, Grösse und Form des/r Nierensteins/e zu bestimmen.

Biologische Untersuchungen

Mögliche biologische Untersuchungen sind:

  • Untersuchung des Urins, mit der nach einer möglichen Harnwegsinfektion gesucht wird.
  • Bestimmung der Nierenwerte (Creatinine, MDRD oder CKD-EPI), insbesondere vor einem CT-Scan mit intravenöser Injektion von Kontrastmittel.
  • Analyse des Gesteins oder seiner Fragmente nach spontanem Abgang oder operativer Entfernung. Diese Analyse ist sehr nützlich, weil in Kenntnis der chemischen Zusammensetzung des Steins praktische Schlussfolgerungen gezogen werden können, um Wiederholungen zu vermeiden.
  • Die Suche nach einer Phosphor-Calcium-Anomalie, einem hormonellen Ungleichgewicht, das die Bildung von Nierensteinen erklären kann.

Behandlung

Die meisten kleinen Steine (< 6 mm) werden spontan ausgeschieden. Nach überstandener Kolik ist die Sache für den Betroffen daher meist erledigt. In anderen Fällen muss ein Eingriff zur Zerstörung oder Entfernung Steins durchgeführt werden.

Medikamentöse Behandlung

Im Akutfall (Kolik) werden schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt.

Gewisse Steine (Harnsäure-Steine) können durch eine so genannte Alkalisierung des Urins gelöst werden. Dieser Prozess nimmt jedoch viel Zeit in Anspruch, es dauert oft mehrere Wochen, bis ein Stein vollständig aufgelöst ist. Das Ergebnis überrascht aber manchmal, da sich mitunter Harnsäure-Steine von mehr als einem Zentimeter Durchmesser vollständig auflösen lassen. Leider funktioniert das nicht in 100% der Fälle.

Chirurgische Behandlung

Die meisten Steine, die nicht spontan ausgeschieden werden, können durch minimal-invasive Techniken problemlos zerstört und/oder entfernt werden. Ihr Urologe klärt Sie gerne über die Möglichkeiten auf.

Prävention}

Die Grundlage für die Vorbeugung von Nierensteinen ist die Umstellung der individuellen Ernährungsgewohnheiten. Je nach chemischer Zusammensetzung der Steine gelten hier andere Parameter. Grundsätzlich gilt aber:

Die Flüssigkeitszufuhr sollte gezielt gesteigert und der Verzehr bestimmter Lebensmittel vermieden werden (z.B. Salz, oxalatreiche und kalziumreiche Lebensmittel). Dr. Corneloup berät Sie gerne im Detail!