Seit kurzem gibt es in Liechtenstein mit Mathias Corneloup einen neuen Facharzt für Urologie, der vor allem eines mitbringt: Erfahrung. Als Operateur, als Krebsspezialist und als Androloge („Männerarzt“). Der 44-jährige Franzose im Interview über Niere, Blase, Prostata und andere Leidenschaften.

Herr Dr. Corneloup, was führt Sie nach Liechtenstein?

Ich habe seit meiner Kindheit dank zahlreicher Besuche eine enge Beziehung zum Land und den Menschen hier. Vor einigen Jahren habe ich dann erfahren, dass hier eine neue Klinik gebaut wird, und da war für mich klar: Dort möchte ich arbeiten. Dieser Traum war zwar nicht einfach zu realisieren, aber es ist schliess- lich gelungen: Seit 1. Juli habe ich die Zulassung als Arzt in Liechtenstein und arbeite in der Praxis meines Kollegen Branko Grizelj in Schaan. Operativ bin ich in der Medicnova tätig, wo ich optimale Arbeitsbedingungen vor nde.

Ihr Lebenslauf klingt beeindruckend: Studium und Ausbildung in Brüssel, Praktika in Lyon, Chamonix und Tokio, Facharzttätigkeit in Narbonne (F). Es heisst, sie hätten u.a. beim „Urologie-Papst“ Prof. Schulmann gelernt. Welche Fähigkeiten und Spezialisierungen bringen Sie mit?

Ich hatte in meiner Ausbildung und beru ichen Laufbahn tatsächlich die Chance, vieles zu sehen und zu lernen. Zu meinen Schwerpunkten zählen unter anderem die operative und die medikamentöse Krebstherapie, die Behandlung von Harninkontinenz beim Mann und der Frau sowie die Andrologie, also die so genannte „Männerme- dizin“, die sich mit den Fortp anzungsfunktionen des Mannes befasst. Als Operateur habe ich mich auf die laparoskopische Chirurgie spezialisiert, mit der ich insbesondere bei der Prostata-Entfernung und bei Nieren-Eingriffen sehr gute Ergebnisse erzielen kann.

Operativ sind Sie nun also in der Medicnova tätig. Worauf werden Sie sich hier besonders konzentrieren?

Ich plane, alle gängigen urologischen Operationen für Männer und Frauen anzubieten. Die Medicnova hat alles, was dafür nötig ist: Eine Top-Infrastruktur mit modernst ausgestatteten Operationssälen, Medizintechnik der neuesten Generation und natürlich hoch motiviertes Personal. Neben Eingriffen an Prostata und Niere möchte ich einen Schwerpunkt auf die operative Behandlung der Harninkontinenz legen, wo ich eine spezielle, sehr erfolgsversprechende Methode anwende. Der Eingriff ist minimal-in- vasiv und kann tageschirurgisch durchgeführt werden. Auch bei der Entfernung von Blasen-Tumoren haben wir in der Medicnova seit kurzem etwas Besonderes im Programm: die so genannte Blaulicht-Zystoskopie, die eine frühere Erkennung von Krebszellen und damit geringere Rückfallquoten sowie bessere Heilungschancen verspricht. Und natürlich beteilige ich mich auch am urologischen Hintergrunddienst, der zuweisenden Ärzten mit Rat und Tat zur Verfügung steht.

Als Männerarzt beschäftigen Sie sich ja auch mit dem Tabuthema Impotenz. Was können Sie hier Betroffen anbieten?

In meiner Zeit bei Prof. Schulmann in Brüssel habe ich mich intensiv mit der urologischen Endokrinologie, also der Lehre von den Hormonen, beschäftigt. Geht es um Impotenz, die so genannte er- ektile Dysfunktion, aber auch um unerfüllten Kinderwunsch, spielen Hormone wie Testosteron oft eine entscheidende Rolle. Zur Abklärung hormoneller Fragestellungen biete ich eine Spezialsprechstunde in der Praxis an.

Werfen wir zum Schluss noch einen Blick auf Ihr Leben abseits der Medizin. Womit beschäftig Sie sich nach Dienstschluss?

Da wäre zum einen meine Familie, also meine Frau und meine Kinder, die mit mir nach Liechtenstein gekommen sind. Da ich recht sportlich bin und gerne laufe, klettere und skifahre, gefällt mir diese Gegend hier natürlich sehr gut. Dann betreibe ich leidenschaftlich Motorsport, d.h. ich fahre selbst Motoradrennen. Meine grösste Leidenschaft ist jedoch mein Beruf, und ich freue mich, mit der Praxis in Schaan und der operativen Tätigkeit in der Medicnova eine neue, spannende Herausforderung gefunden zu haben.